Herkunft des Namens Flaig


Der Name Flaig ist ein im Schwarzwald sehr verbreiteter Name.
Vermutlich wurden im Roden von Wäldern erfahrene Bauern aus der näheren Umgebung zur Urbarmachung des Schwarzwaldes angesiedelt.


Der Name erscheint im Laufe der Geschichte in den verschiedensten Schreibweisen:
Flaigg, Flaig, Fleig, Fleüg, Fleug, Flig,Flaigg, Flög, Flag.
Eigentlich ist das i im Namen Flaig ein mitteldeutscher Verlängerungsvokal
so wie heute noch zum Beispiel in dem Staedtenamen Soest.

Eine starke Häufung des Namens ist ab dem 15. Jahrhundert in den Raumschaften
Schramberg, Villingen, St. Georgen und Schwenningen festzustellen.
Dies ist nicht verwunderlich, da die ersten Erwähnungen des Namens bis in das Jahr ~ 1400
in Urkunden aus diesem Raum, hier vor allem aus den Herrschaften Burgberg und Waldau und dem Kloster St. Georgen nachweisbar ist.

Drei Beispiele:

Eduard Christian Martini: Geschichte des Klosters und der Pfarrei St. Georgen auf dem Schwarzwald mit Rücksicht auf die Umgebung Villingen, 1859:

Hans Flög, Secklinslehen,1431;Hans Flög, Herrmann Bühlers Gut ,1431;Peter Flög, Gut in Langenschiltach;
Hermann Flög, Sohn von Peter, Gut in Langenschiltach, 1449;Thoma Flög, Langenschiltach, 1471;
Thoma Flög, Langenschiltach, Langen Gut, 1483.

Hans Martin Maurer: Burg Waldau und die Patrizierfamilie Haugk von Rottweil in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte Band 42, 1983:

Hans Flög, Hof der Burg Waldau,1445;Konrad Flög, Martinsweiler, 1491;Hans Flög, Peterzell;
1591 Christe Flög, Peterzell, 1591; Balthas Flög, Peterzell, 1591;Hans Flög, Ruppertsberg, 1591;


Erich Stockburger: St. Georgen Chronik des Klosters und der Stadt, 1972:

Johannes Fleig, Langenschiltach, 10.5.1536;Christian Fleig, Langenschiltach, 1591; Hans Fleig, Langenschiltach (Feighansenhof?); Bläsin Fleig, Bauer im Kammergrund, 1641; Jakob Fleig, Stockwald; Hans Flaig, Wachtmeister am Roßberg.

Dass sich die Familien dort schon lange aufhielten, kann man auch an dem Auffinden
des Namens in Landkarten erkennen:
z.B. Fleigenwald südostwärts Königsfeld, Fleighof in Tennenbronn, Flaighof im Hugswald, Fleighansenhof in Langenschiltach.

In der Bundesrepublik Deutschland sind alleine im Telefonbuch 1418 Flaig und 1174 Fleig,
davon die Masse in Baden Württemberg, 716 Flög(e)l, 557 Fleige und 322 Flig(g)(e)
vorrangig im Norden Deutschlands registriert. (Stand 2000)


Heute findet sich der Name durch verschiedenen Auswanderungswellen bedingt in folgenden Erdteilen:
Europa: Bessarabien heute Russland, Preussen, Banat, Österreich, Großbritannien, Frankreich, Nordirland
Übersee: Amerika, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika
Hier wurde der Name auch wie folgt abgeändert: Flike u.a, also phonetisch der Landessprache angepasst.



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